LKW Bergung auf der A1

40 Tonner Gefahrgut-LKW in den Graben gestürzt
- Alarmierungsart: Pager
- Einsatzort: A1 RiFb. Wien KM 86.5
- Datum: 20.03.2023
- Einsatz Beginn: 10:45 Uhr
- Einsatz Ende: 16:30 Uhr
- Einsatzleiter: OBI Gerhard Albrecht
- Mannschaft: 14 Mann/Frau
- Eingesetzte Fahrzeuge: HLFA3, ZW-RLF-T, MTF-A
- Einsatzkraefte: Feuerwehr St. Pölten, Rettung Rotes Kreuz Ybbs/Donau, Rettung Samariterbund Persenbeug, Autobahnpolizei Melk, ASFINAG Ybbs/Donau
- Zusätzliche Einsatzkräfte: Feuerwehr Matzleinsdorf, Firma Kerschner Umweltservice und Logistik
Am Montag den 20.März 2023 kam es auf zu einem schweren LKW-Unfall auf der A1 Westautobahn zwischen Pöchlarn und Melk auf der Richtungsfahrbahn Wien. Bei der Ausrückemeldung an Florian Melk wurde von der Alarmzentrale mitgeteilt, dass vermutlich der Fahrer noch im Fahrzeug ist.
Beim Eintreffen des Einsatzleiters wurde folgende Situation vorgefunden:
Ein LKW-Fahrer verlor aus unklarer Ursache die Kontrolle über das Fahrzeug, kam von der Fahrbahn ab und kam im Straßengraben zum Stillstand. Der Lenker war noch im Fahrzeug und klagte über Schmerzen im Brustbereich. Die Fahrerkabine drohte umzustürzen. Die Exekutive und der Rettungsdienst besprachen die ersten Maßnahmen mit dem EL.
Um den LKW Lenker aus der Kabine zu retten, musste diese erstmal mittels Abstützsystem Stap-Fast und mit Spanngurten gesichert werden. Währenddessen wurde über der Kennzeichnung des Tank-Containers ermittelt, um welchen Gefahrenstoff es sich handelt. Der Tank-Container selbst blieb bei dem Unfall weitgehend unversehrt und es kam zu keinem Austritt des Gefahrenstoffes.
Nachdem die Rettung des Fahrers gemeinsam mit dem Rettungsdienst abgeschlossen war, wurde die Durchführung der Bergung gemeinsam mit der Exekutive und der ASFINAG besprochen. Es wurde entschieden das Kranfahrzeug der Feuerwehr St. Pölten-Stadt nachzualarmieren. Währenddessen wurde das Kanalsystem mittels Leckdichtkissen abgedichtet, sollte es zu einem Austritt des Gefahrenstoffes kommen.
Um die Bergung so schonend als möglich durchzuführen, wurde die FF Matzleinsdorf nachalarmiert, damit der Aufleger seitlich von einem Feld aus ebenfalls mit einer Seilwinde gesichert werden konnte.
Aufgrund des schweren Gewichts (Gesamtgewicht ca. 40 Tonnen), der örtlichen Gegebenheit (der LKW kam in einem Wassergraben zum Stillstand, der Untergrund war aufgrund einer Drainage sehr weich) und der Ladung (Gefahrgut) gestaltete sich die Bergung sehr schwierig.
Unter Einsatz von insgesamt 4 Seilwinden und des schweren Kranfahrzeugs konnte das LKW-Gespann nach schweißtreibender Arbeit schlussendlich auf die Fahrbahn zurück auf die Fahrbahn gehoben bzw. gezogen werden.
Der nahezu unbeschädigte Aufleger wurde durch eine in der Zwischenzeit eingetroffene Zugmaschine der Fa. Kerschner Umweltservice und Logistik von der Autobahn verbracht. Der Abtransport der total zerstörten Zugmaschine wurde von einem privaten Abschleppunternehmen durchgeführt.
Während der Bergungsarbeiten musste die A1 zeitweisen komplett für den Verkehr gesperrt werden, was zu einem kilometerlangen Rückstau bis fast nach Ybbs (ca. 10 - 12 Kilometer) führte.
Nach rund 6 Stunden konnten die Feuerwehren ins Feuerwehrhaus einrücken und die Einsatzbereitschaft wiederherstellen.
Ein großer Dank gilt all den eingesetzten Kräften für die gewohnt gute Zusammenarbeit.